Heute ist montag, der 8. oktober, und wir, Katharina und ich, waren schon früh auf, es war kurz nach sechs uhr. Frisch geduscht versuchten wir beide einen kleinen stadtrundgang, den wir aber auf grund der schlechten luft (abgase) und dem vielen dreck, der die trottoirs schmückte, abbrachen.
Dafür liess das morgenessen auf der gartenterasse keine wünsche übrig.
Um 10urh36 ging es mit dem zug nach ’Marrakech’ (75dh pro person). Der zug kam pünktlich und die passagiere wurden angehalten, sich beim einsteigen zu beeilen !
Die reise führte durch trockenes und steiniges land, das gelegentlich von grünen flusstäler durchschnitten wurde. Ueberall stellte ich spuren der kultivierung fest. Ob hier je etwas gewachsen ist oder wachsen wird....? Auch war das land nicht menschenleer. Immer wieder siedlungen, einzelne häuser, menschen oder hirten mit ziegen unterwegs, alleine von hier nach da. Alle häuser waren umschlossen von mauern. Dahinter liessen sich manchmal kleine, grüne oasen vermuten.
Verheimlichen lässt sich auch nicht, dass die marokaner eine sehr lockere einstellung zur entsorgung ihres abfalls haben. Das land ist gross und weit und gelegentliche winde garantieren eine gleichmässige verteilung.
Der zug war gut besetzt, so dass nicht alle sitzen konnten. Die meiste zeit drückte ich meine nase am fenster platt - wie vielschichtig und farbig doch gestein und felsen sein kann. Es wurde hügeliger, und die berge des ’Hohen Atlas’ kamen näher und mit ihnen auch die stadt ’Marrakech’, die wir nach gut drei stunden in der mittagssonne erreichten.
Kaum auf dem bahnhofplatz, wurden wir von taxichauffeuren in empfang genommen. Nach kurzen verhandlungen war der transport zum hotel ‘Arset El Bilk’ organisiert. Hier, im hotel, deponierten wir alles, was wir für den trekking nicht benötigten. Und der weitere transport nach ’EL Had’ oder auch ’Tabant’, musste noch organisiert werden. Dazu setzten wir uns mit einem marrokaner an einen tisch und verhandelten bei einem pfefferminztee über den preis - selbst der tee wurde zum verhandlungsgegenstand. Angefangen haben wir bei 1800dh, eingeschlagen bei 300dh - unterdessen war der mittag schon weit fortgeschritten.
11300dh - 300 für den vermittler und 1000dh für den chauffeur, aber nur bis ’Aït Mohamed’. Von hier weiter nach ’El Had’ - inschala.
Also auf ins nächste abenteuer....mit ’Achmed’, unserem chauffeur.
Die strasse war gut - schnurgerade, und so kamen wir gut und ohne zwischenfälle voran. In ’Azilal’ füllte ich noch die flasche meines benzin kochers - ’Super’ oder ’Gasoil’ - das war hier die frage. Auch hier, schon fernab von grossstädten und aller zivilisation war das land gut bevölkert und kultiviert. Die strasse nach ’Aït Mohamed’ wurde schmaler und das gelände hügliger. Als wir an unserem abgemachten ziel eintrafen, kam uns der ’offizielle’ bus nach ’El Ha’’ entgegen. Nach längeren und zähen verhandlungen sassen wir alle eng zusammen im überladenen bus vom typ ’FordTransit’.
Unterdessen verdunkelte sich der himmel. Es tröpfelte leicht und in der ferne gab es wetterleuchten. Gegen westen hin war der himmer noch hell von der untergehenden sonne.
Die ’Piste’ war zuerst ganz gut und unterdessen lag alles im dunkeln. Aber am schluss, die letzten 45 minuten, wurden wir ganz schön durchgeschüttelt und kamen nur noch im schritttempo auf der sich im umbau befindenden piste vorwärts. Die strassenarbeiter lagerten am strassenrand in einem zelt oder sassen ganz einfach in eine decke gehüllt vor einem kleinen feuer. Endlich hatte das schütteln und rütteln ein ende. Das tor zur ersten ’Gite d’Etape Tabant’ schloss sich hinter uns.
Da wir etwas spät dran waren, gab es keinen richtigen ’znacht’ mehr, sondern nur eine suppe mit brot, und zum dessert melonen - aber wir waren für solche fälle gut vorbereitet. Und so füllte sich der tisch mit vielerlei gutem. Mit einem sternen klaren himmel endete ein gemütlicher abend.
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