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Max Lauer Gedenkstein

  Es war an einem morgen, als ich auf einer streiffahrt mit dem bike durch unsere nahen wälder folgenden grabstein, bzw. gedenkstein entdeckte.

Recherchen ergaben folgendes

  Im zusammenhang mit dem schiesstraining sind drei abstürze von jagdflugzeugen bekannt. Dabei handelte es ich um mehrzweck-kampfflugzeuge der typen «D3800 Moran-Saulnier» und «D3801 Moran-Saulnier», Die letzteren flugzeuge bildeten während des aktivdienstes 1939-1945 die hauptstütze unserer fliegertruppen.

  Der gedenkstein im «Hüenerholz», südlich von ottenhausen erinnert an den tragischen absturz des «Flieger Leutnant» Fl. Lt. Max Lauer aus basel, welcher im rahmen der fliegerschule beim kriegsmässigen schiesstraining verunglückte.

  Am 21. sept. 1942 um 11uhr40 hatte der pilot eben seine dreiteilige schiessübung beendet und zog seine maschiene vom typ «D3801 Moran-Saulnier», immatrikulation «J-174» (=flugzeugkennzeichen), weg. Laut unfallprotokoll und mehreren zeugenaussagensoll Lauers flugzeug plötzlich brüsk und sehr steil gekurvt haben. Es stürzte in richtung nord-süd im zuletzt gradlinigen messerflug links geneigt ziemlich steil in den wald. Es schlug eine 18 meter lange und 4 meter breite schneise in den wald. Die anprallgeschwindigkeit muss sehr erheblich gewesen sein, wurden doch die tannen geköpft oder samt der wurzeln weggeschoben. Es muss eine explosion stattgefunden haben. Eine 100 meter hohe rauchwolke entwickelte sich. Offenbar ist der brennstofftank beim aufprall geplatzt und der brennstoff weit herum verspritzt worden. die auspuffflammen des noch laufenden motors haben öl und kerosen entzündet.

  Ein seegräbener erinnert sich: «Die ottenhausemer bekämpften den brand durch ausholzen des waldes. Die überresten des piloten und der maschine lagen in weitem umkreis verstreut. Einzig der motor des flugzeuges blieben an einem stück. Er hatte das heute noch sichtbare loch nördlich des fliegersteines in den waldboden geschlagen.»

  Die ursachen dieses absturzes war nicht eindeutig feststellbar. Der militärische experte kommt zum schluss, dass der pilot durch auspuffgase benebelt worden war, oder die beschleunigung sich fatal auf die hirntätigkeit ausgewirkthaben könnte. Ein motorschaden ist laut untersuchung ausgeschlossen. Fliegerisch sei Leutnant Lauer ausgezeichnet gewesen, habe er doch alle zulässigen kunstflugfiguren absolviert.

  Der durch diesen absturz entstandene schaden belief sich für flugzeug, munition, fallschirm, transport, untersuchungen und landschaden auf ca. fr. 150'000.-.

  An diesen tragischen flugunfall erinnert noch der von den verwandten des unfallten veranlassten gedenkstein. Auch heute noch schmücken immer wieder frische blumen den ort.

  Anfangs der 70er-jahre wurden die schiessübungen unter anderem wegen zu dichter besiedelung eingestellt, die zielflosse im pfäffikersee demontiert, das militärbootshaus verkauft, und der beobachtungsturm von der familie Jucker zum bienenhaus umfunktioniert.

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Letzte aktualisierung am Samstag, 12. Oktober 2024