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Marokkoreise, aus dem tagebuch

Vom Sonntag, den 7. oktober bis Mittwoch, den 17. oktober


  Heute, am mittwoch, den 10 oktober, war ein ruhiger tag angesagt. Laufzeit nicht viel mehr als drei stunden. Der weg folgte jetzt immer dem flusslauf. Die grossen fluss windungen werden meistens abgekürzt, nur die berittenen karawanen folgen immer dem wasserlauf. Solche abkürzungen waren aber immer mit einem leichten aufstieg verbunden. Das tal ist durchgehend besiedelt und kultiviert mit mais, kürbis, karotten, nussbäumen, apfeln, kartoffeln, usw.

  An wassermangel litten wir nicht: die flasche in den bach halten, dann ein oder zwei tropfen ’Betadine’ zum desinfiszieren hinzu und zum schluss das ganze mit eistee auf den geschmack bringen. Unterwegs verarzteten wir noch eine frau, die sich bei der feldarbeit mit dem messer verletzt hatte. Ein junge wollte unbedingt die kleine schere. Als gegenwert bot er uns kartoffeln an, die wir aber dankend ablehnten. So vertrösteten wir ihn mit einem pflaster.

  Kurz vor 12uhr kamen wir an einer schule vorbei. Die kinder strömten gerade heraus und stürzten sich geradewegs auf uns - stilo...stilo. Roland wollte die schule anschauen, worauf der lehrer die kinder nochmals zurückrief. Nacher luden die lehrer uns zu sich ein, was in einem gemütlichen schwatz bei tee, gebäck und anderen genüsslichkeiten endete. Spezialität des hauses war: ’Igel’ - dieser stachlige, kleine und niedliche vierbeiner wird hier genüsslich verspiesen - zum guten glück lief ihnen heute keiner in die falle. Wir machten uns gerade auf den weg, als uns die ’M’Goun’ besteiger erreichten - so früh hatten wir sie nicht zurückerwartet. Der gipfel blieb ihnen missgönnt - kälte und schlechtes wetter hielt sie davon ab.

  So war die gruppe wieder komplett, und wir machten uns auf den weg zur nächsten ’Gite d’Etape’ in ’Waouchki’ - nur eine knappe stunde laufen.

  Hier, in ’Waouchki’, wurden wir sehr freundlich empfangen. Der eingang zum nachtlager lag im dunkeln und wir tasteten uns den wänden entlang über eine treppe nach oben - es ginge auch einfacher ! Das familien oberhaupt konnte nur wenig französisch, dafür stellte sich sein sohn als hervorragender manager heraus. Roland musste hart verhandeln: der junge wollte dusche & wc seperat, pro person, verrechnen....der lausebengel. Zur bergüssung gab es zuerst einmal tee. Zum znacht kochten wir uns eine suppe und vom gastgeber gab es ein ’Cuscus’ und danach noch einmal tee. Gekocht wurde draussen im hof, unter einer überdachten nische, an einem offenen feuer. Die nacht war sehr luftig, ein starker wind blies, und Fabio besuchte öfters das wc.

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Letzte aktualisierung am Donnerstag, 12. Februar 2004