Am dienstag, den 16. oktober, dem letzten tag hier in ’Marrakech’, besuchten wir zuerst den ’Jardin Majorelle’ und nachher die gräber ’Tombeaux Saadiens’. Die beiden orte lagen in entgegengesetzter richtung auseinander, in der mitte befand sich unser hotel. Der himmel war bedeckt und es war nicht mehr so heiss-schwül wie gestern. Der ’Jardin Majorelle’ ist empfehlenswert, nur schon der ruhe wegen. Es ist grün und farbig und kleine teiche mit seerosen, goldfischen, schildkröten und fröschen zieren den weg - eine oase der ruhe. Aber die ruhe war nur von kurzer dauer, um 12uhr warf man uns raus. So standen wir wieder ’Draussen vor der Tür’ - ich kam mir als ’Touri’ manchmal so vor. Am bus bahnhof, nach trank und speis, trennte sich die gemeinschaft. Ein teil wollte nochmals auf den markt und ich schloss mich den grabbesuchern an.
Nach kurzem verhandeln fuhren wir mit einem taxi hinaus zu den gräbern ’Tombeaux Saadiens’. Zuerst wurden wir in einer apotheke, in ganz privater - intimer - atmosphäre, beraten. Oele, salben, kosmetikas, gewürze, heilkräuter und teemischungen wurden hier angeboten - nicht aufgedrängt ! Die Gräber - es darf nicht zu viel erwartet werden - liegen in einem innenhof. Auch hier eine oase der ruhe - drüben, auf der anderen seite das leben, hektisch und ruhelos. Es fiel mir auf, dass es viele bettelnde frauen mit kleinkindern hatte. Sonst fielen mir vorallem ältere auf, die um eine gabe baten. So wurde ich mein kleingeld los. Am abend hatte ich keine lust mehr auf ’Marrokanisch’ und ich deckte mich mit einem joghurt und brot ein und reste von mitgebrachtem hatte ich noch.
Diesmal wurde es eine lange und auch seltsame nacht. Zuerst schleif ich etwas. Etwa um 10uhr ging ich mit Tobias noch einemal über den ’ Djemma el-Fna ’. Ein letztes glas frischer orangensaft musste noch sein, und ein kaffee. Wieder zurück, legte ich mich nochmals aufs ohr, bis wir um ein uhr geweckt wurden.
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