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Die burg friesenberg

  Die ruine befindet sich am äussertsten punkt des vom üetliberg gegen osten herunterziehenden grates zur «Goldbrunnenegg» über dem hof und restaurant «Friesenberg». Das gemäuer stammt teils aus ausgrabungen und teils wurde es aufgemauert. Dabei entspricht der heutige verlauf der mauer weitgehend nicht dem ehemaligen, so dass ein erkennen der ehemaligen anlage äusserst schwierig ist. Es handelte sich um eine wehranlage, welche völlig in stein ausgeführt war. Vermutlich gehört sie dem 11. jahrhundert an, wird aber erstmals am anfang des 13. jahrhunderts in einem verzeichnis der zum hofe der kirche st. peter in zürich gehörenden güter und rechte, zwar nur indirekt, erwähnt. Über ihren abgang ist nichts zu erfahren. Ein zerstörung im zusammenhang mit der «Blutrache von 1309» ist nicht ausgeschlossen, könnte er allfällig doch eine erklärung dafür abgeben, wieso 1321 habsburger und regensberger, 1344 die habsburger allein als besitzer der friesenburg vorkommen. Sie hatten das erbe «Walthers von Eschenbach» angetreten; sonst hatten die habsburger in der gegend weder grundbesitz noch rechte. 1344 schenkten sie den friesenberg dem zürcher schultheissen johannes mülner für geleistete dienste.

  So wenig wie über den untergang wissen wir über die entstehung der friesenburg. Auch ihre eigentümer sind bis ins 13.jahrhundert unbekannt. War sie als vorwerk der «Üetliburg», worauf das miteigentum der «Herren von Regensberg» schliessen liesse, oder gehörte sie zu einem die stadt zürich umschliessenden festungssystem ? Reichte doch, der beim hardturm beginnende letzigraben bis fast zur friesenburg hinauf.

  Auch über die herren der friesenburg schweigt die geschichte bis 1257, wo in einer urkunde des grafen hartmann V. von kyburg unter den zeugen ein «dominus Jacobus Molendinarius de Vriesenberch» (jakob mülner, ritter, besitzer des hofes wiedikon, reichsvogt zu zürich) erscheint. Es wird angenommen, dass die friesenburg als vorwerk der reichsvogtei zürich seit je her in den händen eines ritterbürtigen statdgeschlechtes zürichs sei, wobei in erster linie die Mülner in betracht kämen, die schon um die mitte des 13. jahrhunderts im besitze der burg und des hofes wiedikon waren.

  Konrad Escher erwähnte in seiner chronik der ehemaligen gemeinde wiedikon und aussersihl einen ritter «Georg von der Friesenburg», der 1165 an einem turnier in zürich teilgenommen habe. Sonst finden sich keine spuren eines solchen geschlechts, auf das aber immerhin das uns im murerschen plan und in der gygerkarte überlieferte friesenberger wappen hinzuweisen scheint. Der murerplan zeigt drei lilien von rechts unten nach links oben, die stumpfsche chronik und gygerkarte drei sterne, in der umgekehrten richtung verlaufend über dreiberg. Woher aber diese wappenbilder stammen, ist nicht bekannt. Sie finden sich weder in der wappenrolle noch in den darstellungen im hause «zum loch».

Quelle: «Der Üetliberg» silva verlag, «Die burgen und adligen geschlechter der bezirke zürich, affoltern und horgen» von Dr. Emil Stauber
Quellenbezug: Paul Kläui-Bibliothek Uster

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Letzte aktualisierung am Dienstag, 10. Februar 2004